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Ein Samstag, der für die Feuerwehr nicht langweilig war

Es ist mal wieder Wochenende. Die Zeit in der man seine Freizeit sinnvoll verbringen kann. So auch am Sonnabend, den 29.03.2014.
Um 11:00 Uhr trafen sich die Kameradinnen und Kameraden der Jugendfeuerwehr, der Ehrenabteilung und die Aktiven mit weiteren Bürgerinnen und Bürgern aus dem Ortsteil Klausdorf um an der Aktion „Saubere Stadt“ teilzunehmen.
In mehrere Gruppen aufgeteilt begannen dann diese, bestimmte Bereiche vom achtlos weggeworfenen Müll, der das schöne frühlingshafte Bild verschandelt, zu befreien. Die Gruppen waren 1-2 Stunden hochmotiviert dabei, die blauen Säcke mit den Hinterlassenschaften zu füllen. Ein Schwerpunkt bildeten hierbei Glasflaschen der verschiedensten Formen, Farben und Größen.
Auch die Sonne freute sich über den freiwilligen Einsatz der Helfer.
Nach getaner Arbeit wartete dann auch eine kräftige Erbsensuppe mit Wiener Würstchen und Getränken im Bauhof auf alle Unterstützer dieser Aktion. Im gemütlichen Gespräch saß man dann noch etwas zusammen.
Die Angehörigen der Feuerwehr verlegten stückweise wieder zurück zum Gerätehaus. Einige Kameraden zogen Ihre Einsatzbekleidung aus und gingen nach Hause. Andere bereiteten das um 15:00 Uhr vorgesehene Treffen der Vertreter der Jugendfeuerwehr in Klausdorf vor. Eine Fahrzeugbesatzung fuhr ihr Feuerwehrfahrzeug noch zum Tanken.

In diesem Moment alarmierte die Leitstelle die Feuerwehr Klausdorf zu einem Feuer.
In Windeseile ging es wieder zurück zum Gerätehaus, rein in die Schutzbekleidung, Fahrzeuge besetzen und mit Martinshorn und Blaulicht zum Einsatz.
Schon auf der Fahrt zum Einsatzort konnten die Einsatzkräfte eine schwarze über 100 m hohe Rauchsäule beobachten. Sofort begannen die Gedanken zu kreisen „Das ist keine Übung!“,  „Was erwartet uns, wenn wir jetzt schon den Qualm sehen?“,   „Wenn jetzt noch Wind dazu kommt?“
Als erstes Fahrzeug traf der Einsatzleitwagen, der so genannte ELW an der Einsatzstelle ein. An Bord befinden sich mindestens der Einsatzleiter und ein Funker.
Der Funker hat die wichtige Aufgabe, die Verbindung mit der Leitstelle zu halten.
Nach der Eintreffmeldung an die Leitstelle geht der Einsatzleiter zur Erkundung vor. Er macht sich ein Bild über den Umfang und die Schwerpunkte des Einsatzes. Hierbei spricht er auch mit den Anwohnern um wichtige Erkenntnisse zu erlangen.
Dem Einsatzleiter zeigte sich ein im Vollbrand stehendes  Gartenhaus, welches zwischen zwei Häusern lag. Ein Anwohner versuchte mit dem Gartenschlauch, gedeckt von einer Gartenmauer das Gartenhaus zu kühlen und eine Ausbreitung zu verzögern.
Durch die Terrassenbauweise grenzte das Gartenhaus an ein Garagen- bzw. Carportdach. Im Carportbereich zeigten sich schon erste offene Flammen.
Die weißen Fenstern, der links und rechts des Gartenhauses liegenden Häuser, waren durch die Hitzeentwicklung teilweise schon braun verfärbt und einige Scheiben waren gerissen.  Weiterhin war die Zufahrt zu diesen Gebäuden durch die Sackgasse sehr beengt. In dem Gartenhäuschen, der Garage und den Carport waren keine Personen. Die angrenzenden Häuser waren geräumt.  
Gedanken rasen durch den Kopf des Einsatzleiters. Was soll wie und wo eingesetzt werden? Reichen meine Kräfte aus? Das Für und Wieder wird abgewogen. Hier hilft ihm die umfangreiche Ausbildung und die Erfahrung aus anderen Einsätzen.
Ein Entschluss wird getroffen und die Anweisungen an die nachrückenden Kräfte gegeben. Der Funker wird gerufen, ein Lagebild an die Leitstelle gesendet und die Verstärkung durch die Feuerwehr Raisdorf  und damit insbesondere die Drehleiter angefordert.

Im ersten Angriff gingen 2 Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung jeweils links und rechts der Gebäude vor. Der rechte Trupp löschte zuerst den Entstehungsbrand im Carport. Weitere Einsatzfahrzeuge treffen nach und nach an der Einsatzstelle ein, auch die Polizei und der Rettungsdienst.
Nun laufen die Rettungsmaßnahmen im vollen Umfang an. Auch jetzt ist die Arbeit des Einsatzleiters nicht beendet. Immer wieder überprüft er seine Entscheidung und die Umsetzung durch die vielen freiwilligen Kräfte.
Während der Löscharbeiten wurden immer wieder die Hauswände mit Löschwasser gekühlt um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Mit der Wärmebildkamera wurden die Giebelwände der Häuser überprüft. Auch von innen wurden die angrenzenden Gebäude noch mal kontrolliert.

Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, wurde mit Einreißharken die verdeckten Bereiche auseinandergezogen und Glutnester abgelöscht. Kurze Zeit später konnte der Funker an die Leitstelle melden „Feuer aus“.
Nach Abschluss der Aufräumarbeiten rückten die Einsatzkräfte wieder ein und brachten in den Gerätehäusern ihre Fahrzeuge wieder in einen einsatzklaren Zustand.

Im Gerätehaus Klausdorf ging die Versammlung der Jugendfeuerwehrvertreter weiter und in Raisdorf rücken die neuen Kameradinnen und Kameraden der Truppmann- bzw. Feuerwehrgrundausbildung zur Abschlussübung am Rathaus aus.
So manche Feuerwehrfrau bzw. mancher Feuerwehrmann freute sich auf eine Dusche. Dieser Samstag war nicht langweilig …

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