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Gefahren beim Grillen und Hinweise für sicheres Grillen
Allgemeines
Kaum klettern die Temperaturen am Thermometer, beginnt wieder die Grillsaison. Doch Fehler beim Anzünden oder beim Betreiben des Grills können sich „brandheiß“ oder sogar lebensgefährlich auswirken. Eine „abgebrannte“ Gartenparty oder äußerst schwere und schmerzhafte Verbrennungen (von Körperteilen) sind keine Seltenheit. Im Extremfall kann es sogar zu einem tödlichen Unfall kommen. Kinder sind beson-
ders gefährdet, weil sie die Gefahren nicht einschätzen können. Verdeutlichen kann man sich die Gefahren daran, dass die aus dem Grill lodernden Flammen ca. 800 Grad Celsius, die Glut und das Rost ca. 500 Grad Celsius und das Gehäuse eines Metallgrills noch ca. 400 Grad Celsius Temperatur haben. Deshalb sollten die folgenden Ausführungen beachtet werden.
Was sind die häufigsten Unfall- und Schadenursachen?
• Stichflammenbildung beim An- oder Nachzünden
durch explosionsartige Entzündung von gefährlichen
brennbaren Flüssigkeitzen, wie z.B. Bezin, Spiritus
oder Petroleum.
• Unüberlegte und gedankenlose Aufstellung des Grills,
z.B. ohne Sicherheitsabstand zu brennbaren
Materialien.
• Funkenflug durch Wind oder künstliche Luftzufuhr,
z.B. durch einen Föhn, mit der Folge einer
Brandausbreitung.
• Verbrennungen durch den heißen Grill und die Glut
Brandschutztipps für ein unbeschwertes Grillvergnügen
• Grillkauf
Beim Kauf von Grills auf den Hinweis
"DIN EN 1860-1" und das Siegel für "Geprüfte
Sicherheit" (GS-Zeichen) achten.
• Grill auf Stabilität und festen Zusammenbau
prüfen
• Grill auf festen und ebenen Untergrund im
Freien stellen.
• Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien
halten.
Den Grill nicht neben Gartenmöbeln, Holzwänden
oder trockenen Gartenabfällen, wie z.B. Laub
aufstellen.
• Geeigneten Grillplatz suchen.
Den Grill nicht im Wald, im Zelt, in Gartenlaube, auf
Holzfußböden oder Balkon aufstellen. Windrichtung
beachten (Funkenflug, Rauchentwicklung).
• Niemals Benzin, Spiritus, Petroleum oder
andere leicht brennbare Flüssigkeiten
zum Anzünden des Grills verwenden
oder in die Glut schütten.
Die explosionsartige Stichflammenbildung kann enorme Ausmaße annehmen und schwerste Verbrennungen verursachen. Werden brennabre Flüssigkeiten aus einer Flasche in den Grill gespritzt, besteht besondere Gefahr. Bei den häufig vorkommenden Rückzundungen wird dann auch noch der Flascheninhalt explosionsartig entzündet.
• Nur ungefährliche und sicherheitsgeprüfte
Grillanzünder und Grillbrennstoffe verwenden.
Gut geeignet und überall erhältlich sind z.B.
Grillanzünder aus Trockenspiritus, Anzündgel,
Zündwürfel usw. Bei Grillanzündern und bei
Grillkohle, -briketts, -blocks auf den Hinweis "DIN EN
1860-3" bzw. "DIN EN 1860-2" achten. Die
bestandene Sicherheitsprüfung wird mir dem Siegel
"DIN-Geprüft" (mit Registriernummer) bestätigt.
• Grill nie unbeaufsichtigt lassen.
Besondere Vorsicht ist bei starkem Wind oder
beispielsweise herumtollenden Hunden erforderlich.
Ansonsten kann sich ein noch so kleines Grillfeuer
schnell ausweiten und die Glut danebenstehende
Personen treffen.
• Löschmittel bereithalten.
Einen Eimer Wasser, Sand oder einen Feuerlöscher
bereithalten. Selbst ein bereitgelegter
Gartenschlauch kann im Notfall nützliche Hilfe sein.
• Besonders auf Kinder achten.
Immer die Kinder im Blickfeld haben, denn sie sind
neugierig und kennen die Gefahren nicht. Der
Grillbereich ist kein Spielbereich! Dies wird
besonders dann häufig vergessen, wenn in geselliger
Runde Alkohol mit von der Partie ist. Die
Erwachsenen sollten den Kindern richtiges Verhalten
beibringen, die Gefahren beim Grillen erklären und
ihnen mit gutem Beispiel voran gehen.
• Bei Brandverletzungen sofort Erste Hilfe
leisten.
Brandwunden sofort längere Zeit mit Wasser kühlen
und anschließend steril abdecken. Größere
Verbrennungen sind ein Fall für den Notarzt. Auch
bei kleineren Verbrennungen einen Arzt aufsuchen,
insbesondere wenn ein Kind betroffen ist.
• Restglut und Asche erst nach völligem Erkalten
entsorgen.
So manche Mülltonne und mancher Komposthaufen
ist schon in Flammen aufgegangen, weil dies nicht
beachtet wurde.
Bei einem Unfall oder einem Brand sofort den Notruf 112 wählen!
Quelle: Provinzial Versicherungen